Agaete
Das Gemeindegebiet ist durch seine geografische Lage nicht direkt dem Nordost-Passat ausgesetzt und hat deshalb ein für den Inselnorden verhältnismäßig trockenes, das gesamte Jahr hindurch angenehm warmes Klima. Auch die Niederschlagsmenge ist im Gegensatz zu der in den anderen nördlichen Gemeinden recht gering. Lediglich im fruchtbaren Tal von Agaete und in den hochgelegenen Wäldern des Naturparks "Pinar de Tamadaba" ist ausreichend Wasser vorhanden um eine satte, grüne Vegetation hervorzubringen.
Schon in prähispanischer Zeit war das Gebiet um Agaete besiedelt und gehörte zum altkanarischen Königreich von Galdar. Von daher gibt es hier auch einige Zeugnisse des Lebens und der Kultur der Ureinwohner zu besichtigen.
Die wichtigsten und sehenswertesten sind unter anderem die Reste der Steinhäuser im Tal von Guayedra sowie am Strand von El Risco,Tirma und La Palmita. Auf dem Montana de Berbique, zwischen San Pedro und Tamadaba finden sich einige sehenswerte, als Wohn- und Lageräume angelegte Höhlensysteme. Eine der wichtigsten archäologischen Fundstätte, die Nekropolis von Maipés, ist eine Ansammlung von Grabhügeln, welche nun zu einem Archäologiepark zusammengefasst wurden.
In der Altstadt von Agaete fällt neben den zahlreichen schön erhaltenen, historischen kanarischen Häusern, mit ihren feinen Holzbalkonen, wohl als erstes die recht große Kirche "La Concepción" auf. Auf der davor liegenden, mit großen Bäumen bestandenen Plaza findet das Dorfleben statt und in den rund um den Platz befindlichen Bars treffen sich die Einheimischen schon am Vormittag. Nicht weit von hier befindet sich der "Huerto de las Flores" ein kleiner aber wunderschöner botanischer Garten (9.00-13.00 Uhr geöffnet), der seinerzeit auch als Treffpunkt der bedeutendsten kanarischen Poeten Morales, Quesada und Torón diente.
Das nahe gelegene Valle de Agaete ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. Das knapp 10 Kilometer lange Tal wird, wie manch anderes auch; als schönstes der Insel bezeichnet. Fest steht, dass gerade im Frühjahr ein Besuch lohnt wenn sich das Tal im satten Grün der dichten Vegetation und den bunten Farben der blühenden Obstbäume im besten Licht präsentiert.
Wer Zeit und Lust hat kann sich von hier aus auf dem Camino Real hinauf in den Naturpark Pinar de Tamadaba wandern. Die Wanderung, welche mit teils spektakulären Aussichten aufwarten kann dauert allerdings gut 7 Stunden.
Wer gerne baden möchte findet in Puerto de las Nieves zwei schöne Kiesstrände mit klarem Wasser und Aussicht auf den Dedo de Dios und die Westküste.
Am 4. August findet eins der wichtigsten Feste und Symbol grancanarischer Identität statt. Die "Fiesta de la Rama", das Fest der Zweige" geht schon auf die altkanarische Urbevölkerung zurück und war wohl ursprünglich eine Regenzeremonie. Falls man es einrichten kann, so sollte man dieses lebhafte Fest keinesfalls versäumen.