Passatwinde und Wolken auf Teneriffa
Passate entstehen durch Luftdruckausgleich zwischen den atlantischen Hochdruckgebieten und den äquatorialen Tiefdruckgebieten. Sie bewirken, dass es die atlantischen Tiefausläufer nur selten nach Teneriffa schaffen, weshalb der Luftdruck hier ganzjährig hoch ist. Dennoch sind Regen und Sturm möglich, denn im Winter gibt es an manchen Tagen keinen Passat, weil sich das Azorenhoch in der Nähe der Kanaren befindet. Dadurch ist nicht so viel Wind für einen Luftdruckausgleich notwendig. Der Regen verzieht sich jedoch in den meisten Fällen ganz schnell.
Wettermacher Passatwind
Der Passatwind ist auch dafür verantwortlich, dass sich das Wetter im Süden und Norden Teneriffas manchmal sehr stark unterscheidet. Während es im Süden fast immer warm und trocken ist, kann der Norden wolkenverhangen sein - im Winter führt das manchmal auch zu Schnee auf dem Teide. Diese Wolken sind ein Resultat der Inversionslage, die durch eine niedrige feuchte Luftschicht und eine hohe trockene Schicht erzeugt entsteht. Zudem kommt es durch den Passatwind zum so genannten Nebelniederschlag in höheren Lagen - im Sommer in ca. 1.200 m Höhe, im Winter auf ca. 1.700 m. Ober- und unterhalb dieser Wolken ist die Luft trocken. Aus diesen Wolken ergibt sich ein Effekt ähnlich dem in einem Treibhaus - daraus erklärt sich die stabile Wetterlage auf Teneriffa.
Während mittags oft viele Wolken zu sehen sind, die vom Passatwind an die Berge im Norden Teneriffas gedrückt werden, ist der Himmel in der Nacht meist klar, weil der ablandige Wind die Wolken aufs Meer hinaus schiebt. Segler wissen die Passatwinde übrigens gut für sich zu nutzen. So segeln viele Boote über die Kanaren Richtung Karibik - auch Christoph Columbus tat dies einst, um nach Amerika zu gelangen.