Ajuy
Die Fischer fahren nur noch im Sommer aufs Meer hinaus, wenn die See etwas ruhiger ist, im Winter werden die Boote in Holzschuppen am Strand gelagert. Touristen sind in Ajuy eher selten anzutreffen, obwohl sich ein Besuch schon allein wegen der landschaftlichen Schönheit lohnt. Die Siedlung liegt wunderschön in einer kleinen, malerischen Bucht, die zu beiden Seiten mit bizarren Felsformationen aufwarten kann.
Vor rund fünf Millionen Jahren wurden hier zehn bis zwölf Meter hohe Sedimentbänke vom Meeresboden hochgedrückt. Das Farbenspiel des weißen Kalksteins, des grauen Schiefers und des schwarzen Sandstrandes, der flach in den blauen Atlantik abfällt, ist ein echter Blickfang. Die Kalksteinbänke, in denen bis heute noch eingeschlossene Fossilien gefunden werden, reichen bis nach El Cotillo. Bis zur Jahrhundertwende stellte Kalk den einzigen Rohstoff der Insel Fuerteventura dar. Er wurde abgebaut, in Kalköfen an der alten Hafenanlage gebrannt und auf Nachbarinseln, die nicht über diesen Rohstoff verfügten, verschifft. Am Weg zu den Höhlen kann man Reste solcher Kalköfen sehen.
An der Straße Richtung Pajara beginnt ein schöner Spazierweg, der zum Barranco de la Madre del Agua, einer engen Schlucht führt. Hier überrascht die Landschaft mit wunderschönen Palmen und dichtem Schilfrohr.